Wo profitiere ich mehr vom Training – drinnen oder draussen?

Oftmals fragen mich Personen, wo, wie und wann sie am besten trainieren sollten, in welchem Fitnessstudio sie ein Abonnement lösen sollen oder welches Gerät sie für einen muskulösen Oberkörper oder einen flachen Bauch kaufen müssen. Auch stellen sie mir Fragen nach optimalen Zeit-Nutzen-Verhältnissen und kostengünstigen Methoden, welche sie auch langfristig mit Freude und Motivation durchführen können. Stellst du dir genau die gleichen Fragen? Dann bist du herzlich eingeladen, dich von den folgenden Zeilen inspirieren und anstecken zu lassen.

Nicht alle funktionieren, denken und fühlen gleich

Bevor du meine eigentlichen Pros und Kontras für Sporteinheiten drinnen oder draussen lesen wirst, möchte ich dich noch kurz auf einen wichtigen Punkt aufmerksam machen. Nicht jeder von uns hat die finanzielle Möglichkeit, ein Fitnessabo oder einen Einzel- oder Gruppenunterricht zu besuchen; nicht jeder wohnt in einer Gegend mit vielen grünen Flächen und nicht jeder kann sich von alleine motivieren, Sport zu treiben oder mag es, im Regen zu joggen. Deshalb bitte ich dich, einfach logisch diejenigen Aussagen zu berücksichtigen, welche für dich auch Sinn machen.

Sport indoor – PRO:

Egal ob du zu Hause oder in einem Fitnesscenter an einer Kraftmaschine oder auf dem Crosstrainer trainierst, du kannst hier, wenn du das so willst, deinen Widerstand und deine Zeitangaben genau einstellen und überprüfen, ohne dabei viel nachdenken zu müssen.

Nimmst du dir vor, jeden Tag kurz 5-15 Minuten Rumpftraining zu absolvieren, kannst du dies sehr praktisch beispielsweise gleich nach dem Aufstehen in deiner Wohnung tun. Du musst nicht noch irgendwo hingehen und hast so keine Ausrede, dass der Weg zum Trainingsort zu weit sei. Auch wenn du nach Youtube-Videos trainierst, eignet sich das Wohnzimmer aufgrund der guten Internetverbindung (Achtung: dies soll keine Empfehlung für Trainings solcher Art sein, sondern ist als neutrales Argument zu beachten).

Einen weiteren positiven Punkt sehe ich in der Zuverlässigkeit der Windverhältnisse bei Rückschlagsportarten wie Tennis oder Badminton. In der Halle kannst du Schläge präzisieren und deine Technik ohne grosse äussere Einflüsse verbessern.

Das Training drinnen eignet sich besonders gut für alle Sonnen-Allergiker und Regen-Hasser. 😉

Sport indoor – KONTRA:

Draussen scheint die Sonne und du sitzt drinnen auf dem Hometrainer oder rennst auf dem Laufband – wohl nicht so toll. Das Display sieht immer gleich aus, die Luft ist weniger frisch als draussen und das künstliche Licht stimmt dich auch nicht gerade fröhlicher. Eventuell läuft noch Musik, welche du nicht magst oder du wirst durch andere Trainierende und deren teils eher unangenehmen Geräusche oder Gerüche abgelenkt. Oft fühlen sich die Leute in einem Kraftraum gelangweilt und brechen das Training mangels Motivation oder Freude ab. Führen wir immer wieder die gleichen Bewegungen aus, so müssen auch unsere Hirnzellen gar nicht arbeiten und strengen sich auch im Alltag weniger an.

Beachte bitte auch, dass fast alle Indoor-Angebote (ausser zu Hause) ihre Öffnungszeiten haben. Ist es nicht eine praktische Ausrede, nicht ins Training gehen zu können, weil das Studio über die Feiertage geschlossen hat oder morgens erst um acht Uhr öffnet und schon um 20 Uhr wieder schliesst?

Auch für das Budget sind die meisten Indoor-Trainings eher belastender, als die Outdoor-Aktivitäten. Zudem kann es sein, dass du dir ein Abo kaufen und schlussendlich in einem Jahr nur vier, fünf Mal dort warst – eventuell hast du sogar noch vergessen zu kündigen und bezahlst gleich noch ein Jahr obendrauf.

In einer Anlage sind die räumlichen Möglichkeiten immer begrenzt – du kannst dich eventuell nicht frei entfalten und/oder musst den Platz mit anderen Personen teilen und wartest lange auf ein Gerät oder bis die Dusche frei wird. Es kann auch sein, dass du die Räumlichkeiten nicht als ansprechend, liebevoll oder hygienisch empfindest und deshalb ungerne ins Training gehen.

Ein weiteres Argument findet sich im Zeitverlust, da du zuerst noch an den Trainingsort fahren oder laufen müsstest. Dies ist erfahrungsgemäss ein häufiger Grund, weshalb Leute nicht regelmässig Sport treiben: «Bis man dann mal im Training sei… und zurück müsse man dann ja auch noch, danach sei es doch schon spät am Abend.»

Sport outdoor – PRO:

Was gibt es Schöneres, als sich draussen in der Natur zu bewegen? Bei schönem Wetter bereicherst du deinen Körper mit grossen Mengen an Vitamin D, welches in der heutigen Zeit bei fast allen Menschen nur noch in kleinen Mengen vorhanden ist und weniger produziert wird. Es wird immer wieder bewiesen, dass es uns guttut, wenn wir mehr draussen sind – eine einfachere Möglichkeit, als diese Tatsache mit Sport zu verknüpfen, gibt es wohl kaum.

Sollte das Wetter mal nicht so schön sein, stärke mit einem kleinen äusseren Reiz dein Immunsystem und du wirst so weniger Krankheitsanfällig. Du wirst bemerken, dass du dich fitter und fröhlicher fühlst und besonders nach einem Joggingrundgang bei Regen extrem stolz auf dich sein wirst.

Die Möglichkeiten für Bewegung draussen ist schier endlos – du brauchst dafür nicht einmal viel Geld dafür auszugeben. Unsere Natur gibt uns alles, was wir brauchen. Schnüren dein Schuhe und laufe los – hüpfe über kleine Bäche oder Mauern, balanciere über Baumstämme oder werfe Steine (Achtung, bitte nichts und niemanden dabei verletzen).

Du kannst länger trainieren, da du gleich vor der Haustüre starten kannst. Auch fällt es einem draussen viel einfacher, «mal abzuschalten» und etwas herunterzufahren. Zudem wird dir nicht langweilig werden, da es viel zu sehen und hören gibt – wunderschöne Landschaften oder Gewässer, Vogelgezwitscher oder spielende Kinder.

Sport outdoor – KONTRA:

Richtig – das Wetter lässt sich nicht steuern. Skifahren bei Schneesturm ist nicht so toll wie bei stahlblauem Himmel, ich weiss. In dieser Situation könntest du beispielsweise auf eine Schneeschuhtour oder ein Langlaufen ausweichen, anstatt zu Hause einen Film zu schauen und dem Wetter die Schuld zu geben, nicht spörteln zu können.

Teilweise kann es auch sein, dass sich vor deinem Haus gerade keine so ideale Möglichkeit für Velo- oder Joggingrouten ergibt und du vorerst noch etwas planen und überlegen müssen. Ich bin jedoch grundsätzlich der Meinung, das sich überall Plätze und Orte finden lassen, um Sport zu treiben.

Im Winter kommt dazu, dass es abends schon früh dunkel wird und man etwas nach den geeigneten, helleren oder beleuchteten Stellen suchen muss, wo man sich bewegen kann. Alternativ kannst du dir eine Stirnlampe (und eine Leuchtweste) besorgen – Problem gelöst.

Meine Empfehlung und Fazit

Ich vermute, du konntest meine Meinung spüren.  Du findest viele Sportarten, welche drinnen stattfinden, ebenfalls im Aussenbereich. Versuchen es doch mal mit Schwimmen, Tennis, einem Vita-Parcours, einem Bootcamp-Training, einer Laufgruppe oder an einer Kletterwand. Schwingen dich auf die Skier oder das Fahrrad, schnalle deine Inlines enger oder schnappe dir einen Fuss- oder Basketball und geniessen den frischen Wind in vollen Zügen.

Das bereits angesprochene Vitamin D wird übrigens vorwiegend auf unserer Haut produziert – und dies nur bei Sonneneinstrahlung. Schon ein Spaziergang bei leicht bewölktem Himmel gibt uns einen Vitaminschub, Vitalität und Ausgeglichenheit – teste es selbst.

Bewegung draussen an der frischen Luft ist für mich nicht gleichwertig ersetzbar – meiner Gesundheit zu liebe wähle ich Outdoor-Sport. Ich persönlich bin der Meinung, dass sehr viele Menschen sowieso schon viel zu viel Zeit drinnen verbringen und nicht auch noch für den Sport hineingehen sollten.

Also: Auf die Plätze, fertig, raus! 🙂

You must be logged in to post a comment.